Bedeutende Hemeraner aus Vergangenheit und Gegenwart:
Fritz "Spurtl" Schenk * 1902 † 1989
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Letzte umfangreiche Ergänzung: 27.7.2016, 12 Uhr
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Friedrich Wilhelm Schenk, Mitglied im Radsportverein RV Wanderer Hemer 1921 e.V., fuhr sein erstes Bezirksstraßenrennen 1922 in Hagen-Haspe und belegte mit seinem Halbrenner den fünften Platz.
1924, als B-Fahrer an dem 1. großen Radrennen in Westig „Rund durchs Sauerland“ über 150 km teilgenommen und belegte Patz 14.
Bereits 1926 platzierte er sich als A-Fahrer auf Platz 2 beim Straßenrennen „Rund um Iserlohn“.
Weitere Erfolge auf der Straße ließen nicht lange auf sich warten.
Zum Bahnradsport kam er im Winter 1928, Frankfurter Festhalle, auf Platz 3. An gleicher Stelle belegte er Weihnachten 1928 beim 120 Runden-Punkterennen den 1. Platz und erhielt dafür 50 RM (Reichsmark).
Auf Fritz Schenk wurde man aufmerksam. Wie konnte es sein, dass ein bisher unbekannter Radrennfahrer sich gegen die süddeutsche Amateurelite durchsetzen konnte? Denn, mit welch einem – im Vergleich zur Konkurrenz technisch schlechtem Bahnrennrad - gewann dieser Sportler aus dem noch unbekannten Hemer?
Zweiter Sieg, 1-Stunden-Bahnrennen in Stuttgart, 14 Tage später.
Damit war für den damaligen Sportler Fritz Schenk, genannt „Spurtl“ im Jahre 1928 der Knoten geplatzt, und er wurde Berufsradrennfahrer.
1929 Vertrag als Straßenrennfahrer durch Firma Opel.
1929 nur noch Bahnradfahrer/ 1. Sieger, 60 km Mannschaftsbahnrennen in Krefeld.
1930 2. Platz beim 1. Mannschaftsrennen in der Westfalenhalle Dortmund.
1931 1./ 2. Platz, 120-Runden-Punkte-/Mannschaftsfahren im Sportpalast Berlin.
Internationale Verträge für Bahnrennen in Frankreich, Belgien und Holland!
1931/32 Sechstagerennen in Dortmund, Münster, Berlin, Frankfurt und Köln.
1932 Sechstagerennen in Amerika/ Chicago, New York und Philadelphia.
1934 das letzte Sechstagerennen in Deutschland; danach wurden die Sechstagerennen vom nationalsozialistischen Regime verboten.
1934 Sportgeschäft in Fröndenberg; Hemer hatte den Antrag abgelehnt.
1937 Verträge für Sechstagerennen in Südamerika lagen in Paris vor, konnten aber nicht mehr umgesetzt werden.
1938 letztes Bahnrennen in Ludwigshafen über 100km / 2. Platz.
1941-47 Heirat, Soldat, 2 Söhne, Kaufmann, Mitinhaber Textilhaus Schenk in Hemer.
1971 Erste und einzige Ehrung in Hemer als Förderer des Radsportes.
Quellen: Privat
Fritz "Spurtl Schenk" (und Bernhard Stübecke) in Zeitungen etc genannt:
1. Im IKZ (5.4.2013) bei der Besprechung von Paul Krammes Hemer-Chronik (Aus der Heimat für die Heimat. Märkischer Landbote/Hemersche Zeitung, Juli 1918 bis Juni 1934, Hemer 2013)
"Die Leser haben plötzlich Bilder im Kopf, die sehr anschaulich zeigen, wie die Menschen in Hemer in jener Zeit lebten, arbeiteten, um ihren Lebensunterhalt kämpften und mit den Hemeraner Sportgrößen Fritz „Spurtl“ Schenk und Bernhard Stübecke deren gewaltige nationale und internationale Erfolge als Radrennfahrer mitfeierten."
(Quelle: http://www.derwesten.de/ikz/staedte/hemer/kleine-und-grosse-sensationen-aus-16-jahren-id7803527.html)
2. In Krammes verdienstvoller Hemer-Chronik kommt Fritz "Spurtl" Schenk hier vor:
a) S. 123 zum 14.7.1924: Rad-Straßenpreis von Hemer, Sieger Bernhard Stübecke, 6. wurde Fritz Schenk.
b) S. 128 zum 15.9.1924: "Rundfahrt durchs Sauerland", 150 km, Sieger: Erich Möller (Hannover), 14. Fritz Schenk, 15. Bernhard Stübecke.
c) S. 167 zum 17.9.1926: "Großer Opel-Preis von Westfalen. Nun liegt auch die achte Wiederholung der klassigen Fernfahrt 'Rund um's Sauerland' hinter uns, groß war der Erfolg, gewaltig die Anteilnahme der Bevölkerung. [...]
Unser Tipp auf Stübecke ging in die Brüche, der Westiger mußte auf der Steigung nach Deilinghofen das Feld ziehen lassen. [...]
Schenk hatte mit einem Schwächeanfall zu kämpfen und erreichte trotz aller Anstrengung den Anschluß nicht mehr."
d) S. 187 f. zum 7.9.2016: "Erste Fotografie im Lokalteil: Friedrich Schenk, Hemer, Berg- und Einerstrecken-Meister des Gaues.
(Fritz "Sprurtl" [lies: "Spurtl"] Schenk tritt an beim großen Opelpreis:) "Die Vertretung unserer heimatlichen Farben in dem großen klassigen Rennen (mit Start und Ziel in Westig...) liegt in diesem Jahr in den Händen unseres altbewährten Lokalmatadors Schenk. Konnte der Hemeraner in dieser Saison auch noch kein Bundesrennen gewinnen, so gehört er aber nichtsdestoweniger zu unseren besten deutschen Amateuren' ".
e) S. 200 zum 20.1.1928: "Friedrich Schenk vor neuer Aufgabe. Der hemersche Lokalmatador startet im neuen Jahr für den 'Opelverein Dortmund'".
f) S. 211 zum 7.8.1928: Bernhard Stübecke als Olympiateilnehmer unterschreibt auf einer Karte von den Olympischen Spielen in Amsterdam und wird im gleichen Monat S. 212 (zum 28.8.1928) - aus Budapest von der WM zurückgekehrt - auf seinem "Ehrenabend" als WM-Siebter in Westig gefeiert. Bei Wikipedia wird Stäbecke als Siebter sogar namentlich genannt.
g) S. 214 zum 24.9.1928: Stübecke Dritter beim "Großen Preis von Westfalen", Schenk Sechster! "Heuer hat Westig bewiesen, dass es als Radsport-Pflegestätte unerreicht dasteht in Westfalen."
h) S. 214 zum 1.10.1928: "Neumeyer-Köln Sieger im "Straßenpreis von Hemer" vor Koch-Frankfurt und Schenk-Hemer."
i) S. 221 zum 18.2.1929: "Jahreshauptversammlung des Radsport-Clubs 'Schwalbe' 1907 Westig i. Westf. (...) Bernhard Stübecke schlug in der verflossenen Saison alle deutschen Bundesamateure von Ruf und errang nicht weniger als 12 bedeutende Siege in klassischen Fernfahrten."
j) S. 240 zum 1.11.1929: "Schenk-Großimlinghaus als 'Profis'."
k) S. 244 zum 7.1.1930: Die wirtschaftlich schwere Zeiten wirken sich auf den Sport (auch Radsport) aus, aber andererseits gibt es "die bekannten Berufsfahrer Stübecke-Westig und Schenk-Hemer" als Glanzpunkte.
l) S. 261 zum 19.7.1931: Riesenlob aus Marseille von einem französischen Journalisten im Blick auf das dortige Sechstagerennen: "Allem Publikum, der Presse und den Veranstaltern wurde indessen klar, daß die unermüdlichen Stübecke und Meyer zu den besten Sechstagefahrern von heute gehören."
m) S. 276 f. zum 20.12.1930: "Da unsere Heimat-Matadoren Schenk und Stübecke im 6. Dortmunder Sechstagerennen dabei sind und mit guten Partner in den Kampf ziehen, ist das Interesse für die vom 9, bis 15. Januar stattfindende 145-Stunden-Fahrt sehr groß. Der Vorverkauf ist eröffnet."
n) S. 282 zum 24.2.1931: " Stübecke-Schenk Zweite! Hervorragende Fahrweise der Sauerländer Mannschaft in dem schweren Dreistundenrennen in Marseille."
o) S. 287 f. zum 9.5.1931: Bernhard Stübecke schrieb aus Montreal über den Verlauf des dortigen Sechstagerennens: Es gab mehrere Spurtsiege des Westigers dort; er wurde genannt "der beste Spurter, der seit Walter Rütt aus Deutschland gekommen sei" - und man habe ihm für das anschließende New Yorker Rennen vorausgesagt, dass er "many money at N:Y." verdienen werde.
p) S. 292 zum 18.6.1931 schrieb Stübecke, er habe in Detroit zwei Fliegerrennen gewonnen und wurde im Mannschaftsrennen jeweils Zweiter.
q) S. 315 zum 25.1.1932: "Fritz Schenk nach USA unterwegs. Der Hemeraner fährt die Sechstagerennen von Newyork und Chicago mit." [Bei den Sixdays in New York 1932 fuhr Fritz Schenk mit, Bernhard Stübecke auch? Alle Starter sind beim New Yorker Startschuss von 1932 schön hier zu sehen.]
r) S. 282 zum 24.2.1931: Beim Dreistundenrennen in Marseille wurde die heimische Paarung Schenk und Stübecke Zweiter.
s) S. 308 zum 23.11.1931: Die Paarung Schenk aus Hemer und Bernhardt aus Hannover siegt bei einem "jagdreichen Rennen" in der Münsterlandhalle.
t) S. 319 zum 23.3.1932: "Schenk-Stübecke holen auf! Das Sechstagerennen in Philadelphia."
u) S. 328 zum 12.7.1932: Bei einem Sechstagespurt in Dortmund hatte Fritz Schenk als Prämie einen kostenlosen siebentägigen Sauerlandaufenthalt in Oeventrop gewonnen, der jetzt eingelöst wurde, wobei der Hemeraner auch bei Schützenfesten in Sundern und Oeventrop als Promi und Sportstar gefeiert wurde.
v) S. 346 zum 5. und 6.1.1933: erst die Ankündigung, dass Hemer eine Radrennbahn erhalten soll (Am fetten Born, hinter der alten Ziegelei an der Märkischen Straße) und dann tags drauf die Radsportmeldung, dass "für das radsportliebende Sauerland [...] seine beiden 'Kanonen', Bernhard Stübecke und Fritz Schenk" auch bei dem 8. Sechstagerennen im Dortmund aussichtsreich mit von der Partie sind "in der großen, schönen Westfalenhalle".
w) S. 355 zum 14.3.1933: Es "haben sich die bekannten heimischen Rennfahrer Schenk-Hemer und Neckar-Westig entschlossen, an dem großen Radrennen "Rund durch Deutschland" für die westdeutsche Mannschaft teilzunehmen."
x) S. 366 f. zum 19.8 und 2.9.1933: Vorberichte vor der Eröffnung der Aschen-Rennbahn an der Hemerhardt, der Radrennbahn "Sauerland", am 3.9.1933: Es wurden "neben unseren Heimatfahrern Schüttler, Klein, Gebr. Dülberg u.a. bekannte Radfahrer aus Hagen, Neheim und Dortmund" (S. 366) verpflichtet. "Der Radsport ist bei uns zuhause" (S. 367).
[Der hier genannte Radsportler Ernst Schüttler (sen.) kommt auch noch im längeren Rennbericht S. 297 zum 16.8.1931 vor.]
y) S. 393 mit Foto einer Radrennens mit Ziel am Westiger Bahnhof und einer zusammenfassenden Würdigung der beiden heimischen Radfahrer Stübecke und Schenk. Paul Kramme fügte hinzu "Noch im Jahr 2000 erinnerte die Westfalenhallen Dortmund GmbH in einer schönen Festschrift 'Westfalenhallen Dortmund - Die Chronik' mit Fotografien an die Hemeraner Sechstagerennenfahrer Fritz Schenk und Bernhard Stübecke!"
3. "Spurtl" Schenks oft genannter Mitkämpfer und Konkurrent war der Westiger Bernhard Stübecke (1904 - 1964) [Bild und Erfolge auch HIER; weiteres Bild Stübecke im OPEL-Trikot - oben ist ja Schenk im entsprechenden OPEL-Trikot zu sehen].
Stübecke war aus reicherem Hause stammend als Schenk (für die Fahrten von letzterem musste öfter gesammelt werden): Vater Wilhelm Stübecke hatte eine Fabrik und war Vorsitzender von "Wanderer Westig"; zu ihm z.B. in Krammes Hemer-Chronik, S. 212. Stübecke und Schenk lieferten sich auch in den USA Rennen - teils als Duo, teils gegeneinander.
4. Weitere Zeitungsausschnitte aus dem IKZ (1987 und 1986) [Der IKZ schreibt gerne "Sprurtl", statt richtig: "Spurtl"]:
Zwei Fotos zum Thema vom Radfahrer Hans-Martin Bautz (Ex-Klassenkamerad von FG und Sohn des legendären Erich Bautz):
Kommentar H.-M.Bautz zum obigen Bild: vorne Schenk, Siefert, Bautz (der hier gezeigte Sieger sieht aus wie Fritz Schenk, ist es vielleicht aber Otto Schenk?)
[FG: Fritz Schenk wird hier (nur) einmal genannt---]
IKZ am 27.7.2016
4000 Fans jubelten in Westig den Siegern zu
In der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts war die Radsportbegeisterung bei den Straßenrennen in und um Hemer riesig
Michael Topp
ARCHIV SCHÜTTLER
Auf dem Gelände der ehemaligen Ziegelei "Am fetten Born" wurde die "Sauerland"-Radrennbahn errichtet. Fotos: Auch auf der Altenaer Straße in Westig wurden große Radrennen gestartet.
Iserlohn/Hemer. Am Sonntag endete in Paris die Tour de France, das größte Radsportereignis der Welt, das nach wie vor die Massen fasziniert. Der Radsport übte in der Vergangenheit auch in der heimischen Region eine große Faszination aus. Das liegt allerdings schon viele Jahrzehnte zurück. Die letzte regelmäßige Radrennsportveranstaltung war die Fünf-Tage-Tour des PSV Iserlohn auf der Giesestraße. Das liegt aber auch schon über 20 Jahre zurück.
Eine Hochburg des Radsports, nicht nur regional, sondern national, war Hemer. Mit Bernhard Stübecke aus Westig ging aus dem RC Schwalbe Westig sogar ein Olympiateilnehmer hervor, der Westiger startete 1928 beim olympischen Straßenrennen in Amsterdam und war in jenem Jahr er-folgreichster Deutscher. Weitere starke Fahrer waren Franz Neckar, Ernst Schüttler, Fritz "Sprurtel" Schenk oder in jüngerer Zeit Fritz Pütthoff und Klaus Simon, der 1968 die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Mexiko nur knapp verpasste.
Neben dem am 12. März 1907 gegründeten RC "Schwalbe" 07 Westig gab es in Hemer noch weitere Radsportvereine, von denen nur noch der RV Wanderer Hemer existiert, der am 1. Oktober 1921 aus der Taufe gehoben wurde. Populär zu Beginn des 20. Jahrhunderts war zudem der Rad-fahrklub "Adler" Sundwig, den es seit 1910 gab. Weniger bekannt war der RC Vorwärts Breden-bruch als vermutlich erster Verein in der Felsenmeerstadt (21. April 1898). Weitere Hemeraner Klubs waren der Radfahrerverein Pfeil Hemer (22. Juni 1898), der Radfahrerclub "Heiter weiter" Westig vom März 1903 oder der Radfahrerverein "Felsenmeer" Deilinghofen vom Oktober 1900.
"Großer Opelpreis" hatte eine Länge von 270 Kilometern
In Iserlohn gab es u. a. Sturmvogel Iserlohn (1894), den Radfahrerclub Iserlohn (vermutlich auch Ende der 1890er Jahre gegründet), "Fahr wohl" Rheinen oder den RC Pfeil 07 Iserlohnerheide, der sich aber primär dem Radball widmete.
Einige dieser Vereine traten als Veranstalter von Radrennen auf. Sturmvogel Iserlohn beispielsweise richtete das 214 Kilometer lange Rennen "Rund um Iserlohn" aus, das 1911 Lokalmatador Walter Freiburg gewann.
Ein Großereignis war das von "Schwalbe" Westig ausgerichtete Rennen "Rund durch das Sauerland", an dem auch Berufsrennfahrer teilnahmen. Zwischenzeitlich hatte die national auch als "Großer Opelpreis von Westfalen" bekannte Veranstaltung eine Länge von 270 Kilometern. Die mächtige Strecke verlief bei einigen Auflagen von Westig aus über Iserlohn, Letmathe, Ergste, Hennen, Langschede, Menden, Neheim-Hüsten, Sundern, Rönkhausen, Werdohl, Altena, Letma-the, Hohenlimburg, Hagen, Herdecke, Wetter, Witten, Dortmund Unna, Langschede, Menden, Neheim, Hachen, Hönnetal und Deilinghofen zurück nach Westig. Die Begeisterung war enorm, 1926 standen allein an der Westiger Hauptstraße im Start-und-Ziel-Bereich am Bahnhof 4000 (!) Zuschauer. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges wurde die 14. Auflage gestartet, da war ein 11,5 Kilometer langer Rundkurs sechsmal zu fahren. Zwei Jahre später fand das letzte Rennen "Rund durch das Sauerland" statt, 1969 lösten die nur noch vier Mitglieder den RC Schwalbe Westig auf.
"Rund um die Hermannshöhe" und "Hönnetalrundfahrt"
Ein zweites großes Radrennen in der Felsenmeerstadt war der vom RV Wanderer Hemer 1922 ins Leben gerufene "Große Straßenpreis von Hemer", der bis ins Hochsauerland führte und auf der Märkischen Straße in Niederhemer eine lange Zielgerade Richtung Haus Hemer besaß. Später wurde daraus die "Hönnetalrundfahrt", ein Rundstreckenrennen mit fünf, danach sieben Runden und insgesamt 150 Kilometern.
Ein Hemeraner Radsportklassiker war zudem das Amateur-Straßenrennen "Rund um die Her-mannshöhe" mit Start und Ziel in der Schützenstraße. Gefahren wurde ein 1,6 Kilometer langer Rundkurs über die Urbecker Straße und die Beethovenstraße. In die Siegerlisten trugen sich auch heimische Sportler wie Fritz Pütthoff, Klaus Simon oder Walter Filuhn ein. Mit Klaus-Peter Tha-ler aus Gevelsberg war sogar ein späterer Träger des Gelben Trikots der Tour de France in Hemer am Start.
Ein besonderes Kapitel heimischer Radsportgeschichte stellte der Bau der "Sauerland"-Radrenn-bahn dar, die am 4. September 1933 an der Hemer Hardt auf dem Gelände der ehemaligen Ziege-lei (im Bereich der heutigen Tennisanlage) eröffnet wurde. Nach neunmonatiger Bauzeit war der "famose Plan der Familie Schüttler", so stand es im IKZ vom 31. August 1933, vollendet. 3000 Zuschauer nahmen an der Eröffnung teil. Die gesamte deutsche Elite aus dem Amateur- und Pro-firennsport startete auf der 250 Meter langen Aschenbahn. Aber lange hielt der Boom nicht an, schon 1935 fanden nur noch wenige Rennen statt. Die nationalsozialistischen Politiker propagierten den Bau eines Sportplatzes. So ließ die Stadt Hemer verlauten: "Es ist nicht länger zu verantworten, dass dieses Gelände diesem Zweck auf Dauer entzogen wird." Stattdessen diente das Gelände vermehrt militärischen Übungen, beispielsweise einer Fahrschule.