DEL-Serie 2015/16 endete mit dem 0:1 gegen die Haie - Dritter Platz! (IKZ am 7.3.2016)
Noch einmal: "Heinzi aufs Eis!"
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Das Vorspiel: Dank an Heinz Weifenbach
Prickelnde Stimmung im Hexenkessel! Auffällig viele kanadische Flaggen waren zu sehen, ebenso die roten „1c-Canada“-Trikots, die Äußerungen von Kölns Nationalverteidiger Moritz Müller über Iserlohns Personalpolitik beim ersten Westderby am Seilersee hatte die Fans mächtig inspiriert. Sogar die Zeitnehmerriege trug die Jerseys - allerdings unter den offiziellen DEL-Jacken. Auch die Fahnenträger sowie Maskottchen Icey waren beim Einmarsch der Teams rot gekleidet. Apropos Trikots: Erneut äußerten Fans ihren Unmut über die schwarz-weißen Play-off-Hemden. Tosenden Applaus gab es unterdessen für Chad Bassen, der hatte am Freitag sein 600. DEL-Spiel absolviert und wurde von Wolfgang Brück geehrt.
Für eine besondere Gänsehautatmosphäre sorgte eine bemerkenswert Aktion des Fan-Klubs „Die Unschuldsengel“. Zwei Mitglieder im „Grünen-Trikot-Buch“ der ECD-Legenden Martti Jarkko und Jaroslav Pouzar präsentierten auf dem Eis ein Banner mit dem Konterfei des langjährigen, vor gut einem Jahr verstorbenen ECD-Machers Heinz Weifenbach und dem Dank: „Wir leben Deinen Traum weiter. Danke Heinz“ - eine Respektbekundung, die den Fans 250 Euro wert war. Klasse!





 





„Das Eishockey-Fieber ist ausgebrochen“

IKZ, 26.01.2016 | 05:34 Uhr
Iserlohn. Die Buchstaben waren groß und mit weißer Farbe auf die Feldscheunen im Hemeraner Ortsteil Deilinghofen gepinselt. Sie ergaben drei Wörter, deren Bedeutung unmissverständlich ist.

„Ami go home“.
Jörg Schauhoff hat sie als kleiner Junge aus nächster Nähe gesehen, diese Buchstaben. Das Weiß von damals könnte er heute zwischen Dutzenden anderer Weißtöne wiedererkennen. So deutlich sieht er die knappe Botschaft vor sich. Auch heute noch mit seinen 72 Jahren. Eishockey war seine Liebe, Eishockey ist seine Liebe, und er kann nicht verstehen, wo das Problem liegt - das Problem, das mancher in der Deutschen Eishockey-Liga mit den Iserlohn Roosters hat.
Die Sauerländer sind in dieser Saison zum Spitzenklub aufgestiegen. Zum Erfolgsrezept gehört ein gehöriger kanadischer Einschlag: acht Kanadier und neun Kanadier mit deutschem Pass stehen im Kader. Nationalspieler Moritz Müller von den Kölner Haien, bei denen die Roosters heute erneut antreten (), echauffierte sich kürzlich bei einer 1:6-Niederlage gegen die Roosters, dass diese „eine abgetakelte kanadische 1c-Nationalmannschaft“ seien.
In Iserlohn singen die Fans seitdem: „Gegen Kanada kann man mal verlieren“, schwenken Kanada-Fahnen und tragen Kanada-Trikots.

Warum das alles?
Weil Kanada und das Eishockey in der Region zusammen gehören. Jörg Schauhoff weiß das. Er war dabei, als alles zusammenwuchs. „Wir sind Kanadier“, sagt der Mann, der in Iserlohn den Ruf einer Eishockey-Legende genießt, „zumindest haben wir uns damals so gefühlt.“
Damals ist lange her. Schauhoff ist zehn Jahre alt, als die kanadischen Soldaten 1953 vom Korea-Krieg nach Deilinghofen kommen. Die weißen Botschaften auf den Scheunen haben es nicht verhindert. Geschrieben hatten sie die Bauern, die durch den Aufbau des kanadischen Camps ihr Land verloren. Und der einzige Fußballplatz im Ort wurde ebenfalls eingezäunt. Kein Zutritt.
Dafür kommt Leben in die Stadt. Bars und Kneipen entstehen, Taxi-Betriebe florieren, weil die Kanadier das gute Geld, das sie verdienen, gern wieder ausgeben. Biere bestellen sie stets im Dutzend, um sie eine zeitlang stehen zu lassen. Sie mögen den Schaum nicht. Die Militär-Polizei patroulliert stündlich.

Hoffnung auf gebrochene Schläger
Aber ohne ihren Volkssport fühlen sie sich nicht wohl: Eishockey. Das Eisstadion „Fort Princes of Wales“ wird 1955 eröffnet. Schauhoff wohnt in der Nachbarschaft, er hört die Schüsse vom Schießstand und die Musik der Militärkapelle. Von weit her ist die Eisfläche zu sehen. Er denkt, ein Schwimmbecken würde dort entstehen. Dann erblickt er das Eis und irgendwann auch die gepanzerten Männer, die darauf mit Holzstöcken in der Hand einem Gummi-Irgendwas nachjagen. So etwas haben er und seine Schulfreunde noch nie gesehen. „Wer das einmal erlebt hat, der hat da immer wieder gestanden“, sagt er.
Die Eisfläche liegt direkt am kanadischen Camp an der Hauptstraße, ist aber nicht umzäunt. Schauhoff und seine Kumpel werden so zu ständigen Beobachtern. Sie stehen da und gucken in der Hoffnung, dass mal wieder ein Schläger zerberstet. Dann stürmen die Jungs los und balgen sich um das weggeworfene, vermeintlich nutzlose Gerät. Wer es ergattert nimmt es mit nach Hause, klebt es, leimt es, nagelt es wieder zusammen.
So beginnen sie selber zu spielen. Im Winter auf zugefrorenen Teichen, meistens aber auf der Straße. Mit einer Getränkedose oder einem Ball. „Die ganze Jugend war heiß auf Eishockey“, meint Jörg Schauhoff: „An jeder Ecke wurde gespielt.“ Und wenn sie nicht spielen, dann schauen sie zu. „Wir waren wie Kletten“, sagt Schauhoff.
Offenbar beeindruckt von der Beharrlichkeit stellten die kanadischen Soldaten der Bevölkerung nach zwei Jahren zeitweise die Eisfläche zur Verfügung. Sonntags zwischen 7 und 9 Uhr dürfen die Eishockey-Liebhaber um Schauhoff aufs Eis. Sie werden sogar trainiert - von Charles McCuaig einem Kanadier, der Deutsch spricht, weil seine Frau aus Deilinghofen kommt. Er erklärt die Regeln, die keiner bis dahin kennt. Er erklärt die Begriffe, die keiner zu benutzen weiß. Er lehrt Eishockey. An der Wand des mittlerweile überdachten Stadions hängt die britisch-kanadische Flagge.

Kanadischer Trainer
McCuaig sorgt dafür, dass seine Mannschaft ein Spiel bestreiten darf. Am 8. März 1958 spielt die Schüler-Mannschaft gegen eine kanadische Jugendauswahl aus Soest. In der Kabine liegt alles bereit: intakte Schläger, Schutzausrüstung, ja sogar Trikots. Darauf stehen die Buchstaben „R.C.H.A“. Royal Canadian Horse Artillery. Die erste Eishockeymannschaft aus dem Sauerland spielt mit kanadischen Trikots. „Das war für uns der Wahnsinn“, sagt Schauhoff. Er wird mit 16 anderen Jugendlichen 1959 zum Gründungsmitglied des EC Deilinghofen, seine Tore führen den Klub später bis in die Bundesliga, er war Junioren-Nationalspieler. Er sagt: „Das erste Mal in voller Kluft auf das Eis zu gehen, war das schönste Gefühl meiner Karriere.“
120 Zuschauer sehen das erste Spiel, 1000 sind es schon ein Jahr später beim zweiten. Nach der Gründung des ECD geht die Erfolgsgeschichte los. Der Klub vom Dorf sorgt mit seinem Sport und seinen Erfolgen für Aufsehen. Das Nachrichtenmagazin „Stern“ rückt mit Fotografen an und stellt fest: „Das Eishockey-Fieber ist ausgebrochen“. Die Abendpost in Frankfurt wundert sich nach dem westdeutschen Meistertitel: „Aus einem kleinen Ort im Sauerland wurde Eishockey-Hochburg“. Und überall ist die Rede von „Klein-Kanada“ oder den „Kanadiern aus dem Sauerland“.
Eine neue Eishalle entsteht in Iserlohn, die kanadischen Soldaten aber verlassen 1970 Deilinghofen wieder. Willkommen hatten sie sich einst bei ihrer Ankunft nicht fühlen dürfen. Aber sie hinterlassen die erstaunliche Liebe für einen Sport, den vorher keiner kannte.
Noch heute singen die Fans der Iserlohn Roosters, dem Produkt aus 60 Jahren Eishockey im Sauerland, in der Halle „Olé, olé Deilinghofen“. Wenn Jörg Schauhoff daran denkt, liegt ein Lächeln auf seinen Lippen. Er sagt: „Wir sind stolz auf diese Geschichte.“
Daniel Berg
 




Gedenken an "Heinzi Weifenbach" am 13. März 2015 vor dem ersten Heimplayoff-Spiel gegen Ingolstadt (das die Roosters 6:3 gewannen). Unten dann weitere Nachrufe auf "Heinzi", den Deilinghofer. Ferner auch ein Traditionsartikel des IKZ im April 2015 über Deilinghofen als "Klein-Kanada". Und weiter unten eine blauweiße Deilinghofer Aktion zu den Playoffs der Roosters 2014...



Zusatzbild zum obigen Thema: IKZ am 16.3.2015


"Wüstensohn" Gaddafi, Heinz Weifenbach und das Grüne Buch - HIER zu sehen (taz):
http://www.taz.de/!66620/

Roosters-Homepage, 01.03.2015: http://www.iserlohn-roosters.de/roostersnews/6471
Iserlohn – Heinz Weifenbach ist tot.

Der langjährige Vorsitzende des ECD Iserlohn und des ECD Sauerland verstarb in der vergangenen Woche nach langer schwerer Krankheit. Der Iserlohner Kreisanzeiger erhielt am heutigen Nachmittag die traurige Bestätigung. Heinz Weifenbach wurde 75 Jahre alt.
Wolfgang Brück, Geschäftsführender Gesellschafter der Iserlohn Roosters GmbH:
„Heinz Weifenbach hat über lange Jahre das Iserlohner Eishockey geprägt. Ihm ist es gelungen, in der Region eine Euphorie für unseren wunderschönen Sport zu wecken, auf der auch die Popularität der Iserlohn Roosters bis heute basiert. Die Iserlohner Eishockeyfamilie spricht allen Angehörigen Heinz Weifenbachs ihr tief empfundenes Beileid aus. Niemand wird sein Engagement für das Eishockey im Sauerland je vergessen.“
Foto: Iserlohner Kreisanzeiger und Zeitung


Ein außergewöhnlicher Mensch, der eine Iserlohner Eishockey-Ära prägte

IKZ, 01.03.2015 | 21:55 Uhr
Ein außergewöhnlicher Mensch, der eine Iserlohner Eishockey-Ära prägte

Als der ECD bei seinem Comeback sofort die Oberliga-Meisterschaft gewann, wurde Heinz Weifenbach auf Händen getragen.

Wenn man heute an die wohl unvergessliche Zeit seines Wirkens zurück denkt, dann tauchen viele Bilder auf. Mit der Zigarre als Coach an der Bande stehend - oder beim Bad in der jubelnden Menge mit dem Oberliga-Meisterpokal in der Hand. Vielleicht auch das mit dem vergitterten Torwarthelm auf dem Kopf, in Anspielung an die drohende Inhaftierung. Wahrscheinlich darf auch die Szene in Gaddafis Zelt vom legendären Libyen-Trip nicht fehlen. Es gibt eine Menge Bilder mit und zu Heinz Weifenbach. Und noch mehr Geschichten rund um die schillerndste Figur der Iserlohner Eishockey-Historie .
Natürlich wird sein Name immer mit der spektakulären Werbung für das Grüne Buch verbunden bleiben, mit der er die Politik gegen sich aufbrachte. Dazu der Crash des ECD, das ewige Sommertheater, die Pfändungen, der Prozess wegen Steuerhinterziehung, die Haftstrafe.
Weifenbach war immer die Idealbesetzung für eine One-Man-Show. Er spielte am liebsten nach seinen Regeln, machte sich viele Gegner und hatte keine Probleme damit, denen in der ihm eigenen Sprache seine Missbilligung mitzuteilen. So mögen viele diesen Mann in Erinnerung haben. Aber sie werden ihm damit nicht gerecht.
Heinz Weifenbach kam aus einfachen Verhältnissen, begann eine Maurerlehre, um Geld für das Familienbudget zu verdienen. Gern hätte er studiert, aber das ließen die Umstände nicht zu. Er arbeitete sich in der Baubranche hoch, verdiente als Unternehmer ein Vermögen, weil er stets auch ein exzellenter Verkäufer war. In seinem ECD-Dorf Deilinghofen schuf seine Firma einen neuen Ortsteil, im Volksmund noch heute „Weifenhofen“ genannt.
Wer häufiger mit ihm zusammen war, lernte einen Menschen mit vielen Begabungen und breitem Wissen kennen, der wunderbar erzählen und sich wie ein Kind über Kleinigkeiten freuen konnte. „Weißt du noch, damals mit Heinz?“ So beginnen noch heute viele Eishockey-Anekdoten, in deren Mittelpunkt der „Big Boss“ stand.
1981 wurde er ECD-Vorsitzender und erbte eine immense Schuldenlast. Ob es die Roosters heute gäbe, wenn der Verein damals in der Versenkung verschwunden wäre und man sich mit unterklassigem Sport arrangiert hätte? Weifenbach verhinderte das. Er war es gewohnt, auf der Gewinnerseite zu stehen und startete durch. Das Halbfinale um die deutsche Meisterschaft war 1986 der bisher größte Erfolg einer Iserlohner Mannschaft. „Mit den Rahmenbedingungen des IEC wären wir Meister geworden“, hat er einmal gesagt. Vermutlich wäre es so gekommen, wenn seine Regeln nur lange genug gegolten hätten.
Bei seinen Spielern und den Fans genoss dieser Mann stets großes Ansehen. Wegen seiner Leidenschaft für das Eishockey, die ihn ein Vermögen kostete, wegen des unermüdlichen Kampfes für seinen ECD und gegen alle Widrigkeiten. „Heinz aufs Eis“ war lange Zeit Kult am Seilersee, und er selbst genoss diese Ovationen.
Sein letzter Besuch in der Eissporthalle liegt schon lange zurück. In den letzten Jahren, in denen er im Rheinland lebte, verließ ihn mehr und mehr die Kraft. Bereits am 21. Februar ist Heinz Weifenbach im Alter von 75 Jahren gestorben. Er wird in Erinnerung bleiben als ein Vorsitzender, der polarisierte und der deshalb von vielen Seiten nie die Würdigung erfuhr, die er aufgrund seiner Leistungen für das Eishockey verdient hatte.
Willy Schweer
 



Eishockey
Große Begeisterung in „Klein-Kanada“
IKZ, 07.04.2015



Groß war die Begeisterung in der Deilinghofener Eissporthalle.Foto: IKZ-Archiv

Deilinghofen. Ein Dorf im Eishockeyfieber und Klein-Kanada im Sauerland!
Die Geburtsstunde des heimischen Eishockeys schlug in Deilinghofen in den 1950er Jahren. Und jene, die diese Gründerzeit und die Jahre bis zum Umzug nach Iserlohn miterlebt haben, sind immer noch fasziniert von dem Treiben, das sich in dem kleinen Dorf oberhalb Hemers abspielte. Ein Treiben, das eine enorme Anziehungskraft besaß, nicht nur im Dorf, sondern im Umland. Denn was dort geboten wurde, stellte etwas ganz Neues dar, war exotisch und spektakulär, und es brachte gut zehn Jahre nach Kriegsende die große weite Welt in die Region.Die kanadischen Truppen kamen 1953 nach Deilinghofen – zunächst als Besatzer, aber schnell entstanden die ersten freundschaftlichen Kontakte. Die Kanadier richteten sich so gut wie möglich im „Fort Prince of Wales“ ein. Und dazu gehörte natürlich auch der Bau einer Eisbahn. Die war anfangs nicht überdacht, bot aber auf der Tribüne rund 1200 Zuschauern Platz. Zunächst fanden ausschließlich Spiele zwischen Teams kanadischer Soldaten, die im Umkreis stationiert waren, statt. Gelegentlich gab es auch Duelle mit bereits existierenden Eishockey-Mannschaften aus Nordrhein-Westfalen. Nachdem die Spiele anfangs nur von Kanadiern verfolgt werden konnten, warben die Soldaten immer häufiger um die Zuschauergunst der Deutschen – und damit weckte man auch das Interesse der Dorfjugend. Die Deilinghofener Kids waren begeistert, eiferten den Idolen mit bescheidenen Mitteln nach und irgendwann, nach zähem Ringen, durften sie ins Stadion auf das Eis. Am 8. März 1958 präsentierten sich die Jungs erstmals in einem Spiel gegen ein kanadisches Soldatenjugendteam aus Soest. 120 Zuschauer sahen eine 2:6-Niederlage der jungen Deilinghofener, die in kanadischen Trikots auflaufen durften. Der Anfang war gemacht und leitete eine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte ein, die am 28. Februar 1959 mit der Gründung des EC „Sauerland“ Deilinghofen offiziell begann. Am 26. Dezember 1970 endete die ECD-Ära im Camp des Ortes, fortan wurde die sauerländische Eishockeygeschichte ab dem 9. Januar 1971 in Iserlohn weitergeschrieben. Endgültig schloss die Deilinghofener Eishockey-Chronik im Februar 1992, als der Abbruchbagger der Eissporthalle endgültig den Garaus machte.
Michael Topp
 


IKZ, 26.3.2014
Unterstützung aus der „Keimzelle“
Blau-weißer Gehweg in Deilinghofen soll Roosters zum Sieg in Hamburg führen

Von Michael Topp


Iserlohn. Diesmal ist es eine absolut sympathische Unterstützung, die die Roosters vor ihrem Gastspiel in Hamburg erfahren haben - sportlicher als jene sinnfreie Lärmattacke einiger „Fans“ am vergangenen Wochenende, die die Freezers in ihrer nächtlichen Ruhe gestört und beleidigt haben.
„Toi! Toi! Toi!“, wünschte Hemers Bürgermeister Michael Esken am Dienstagmittag dem benachbarten Eishockeyklub alles Gute für das fünfte Play-off-Viertelfinalspiel bei den Freezers, verbunden mit einem „Happening“ am Eishockeydenkmal in Deilinghofen. Unter dem Applaus von rund 50, 60 Fans strichen der Bürgermeister, ECD-Urgestein Jörg Schauhoff sowie das Trainer-Duo Jari Pasanen und Jamie Bartman mit fachlicher und materieller Unterstützung von Malermeister Jochen Renfordt den Gehweg vor der Skulptur mit blau-weißer Farbe an. „Wenn die Leute hier vorbeifahren, denken sie an die Roosters“, freute sich auch Pasanen über die Aktion und erwies sich ebenso wie Bartman als sorgfältiger Anstreicher. Zudem wurden die besten Wünsche auf einer großen Papierrolle formuliert.
„Wir geben euch gute Gedanken mit auf den Weg nach Hamburg. Wenn ihr wiederkommt steht es 3:2, hoffentlich für Iserlohn“, wünschte Esken. Der Bürgermeister der Stadt, in der 1959 die Geburtsstunde des heimischen Eishockeys schlug, hatte der Idee spontan und unbürokratisch zugestimmt, „denn die Roosters haben etwas geschafft, was sie schon lange nicht mehr erreicht hatten, sie stehen im Viertelfinale.“ Zu den zahlreichen Gästen zählten auch Alfred Klein, sportlicher Leiter des Handball-Verbandsliga-Aufsteigers HTV, und Charly Stenner, ebenfalls ein Urgestein des EC Deilinghofen. Ob diese Unterstützung das Team trägt? Erspielen sich die Roosters einen Matchball für das Heimspiel am Freitag, das binnen weniger als 30 Minuten ausverkauft war?
Eine Steigerung ist nach dem 0:4 vom Sonntag und dem 2:2-Ausgleich jedenfalls nötig. „Die Jungs haben nicht intelligent gespielt, in der Defensive hat die Struktur gefehlt, das hatte auch Folgen für die Offensive. Oft ist weniger mehr“, wiederholt Pasanen ohne Vorwurf. „Sie haben richtig hart gearbeitet.“
Wichtig ist auch, weniger auf der Strafbank zu sitzen. Dass beispielsweise diesmal die Provokationen des selbst provozierten David Wolf gegen Mike Brennan funktionierten, tat den Sauerländern nicht gut. Wolfs Grinsen, als er an dem auf der Strafbank schmorenden IEC-Verteidiger vorbeifuhr, zeigte eine von den Hamburgern erhoffte Wirkung. Vor allem die beiden Zehnminutenstrafen gegen Brennan und Lasse Kopitz kosteten dem ohnehin am Limit gehenden Team Kraft. Pasanen: „Faustkämpfe und Schubser sind völlig unnötig. Wir haben nur eine kleine Bank und sind nicht komplett fit.“
Was letztlich immer wieder dazu führen kann, dass sich gegenüber den Planungen am Spieltag noch kurzfristig personelle Veränderungen ergeben können, zumal Verletzungen öffentlich nicht thematisiert werden. Sicher ist allerdings, dass Chris Connolly wieder im Team steht und an die Seite von Brent Raedeke und Brooks Macek zurückkehrt. Die Torhüterfrage wird erst kurzfristig entschieden.
„Natürlich sind wir nicht hundertprozentig fit. Aber wir werden diesmal deutlich bessere Beine als zuletzt haben“, rechnet Pasanen mit einer stärkeren Leistung. „Wir müssen unsere Marschroute pingelig einhalten, vor unserem Tor mit allen Spielern verteidigen, vor dem gegnerischen Tor mehr Verkehr machen und mehr schießen. Wenn wir dann auch noch weniger Strafzeiten kassieren, können wir Hamburg schlagen.“ Und das würde nicht nur jene freuen, die am Dienstag in Deilinghofen unmittelbar vor der Abfahrt an die Elbe dem Team die besten Wünsche mit auf den Weg gegeben haben.